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Zum StoreDie Zubereitung eines Kaffees mit der Siebträgermaschine gehört zur ganz hohen Kunst. Sie gleicht einer Zeremonie, die man am besten in Gesellschaft feiert. Doch während andere Arten der Zubereitung einfach von der Hand gehen und Fehler verzeihen, ist die Siebträgermaschine sehr sensibel. Sie erfordert neben zeitlichem Einsatz auch Know-how und ein gutes Maß an Fingerspitzengefühl. Aber keine Angst! Wir zeigen euch, wie ihr eure Siebträgermaschine bändigen könnt.
Die Siebträgermaschine wird oft auch Espressomaschine genannt, denn der Kaffee, der am Ende in eurer Tasse landet, ist – Überraschung – ein Espresso. Ursprünglich kommt der Espresso aus dem Italien des späten 19. Jahrhunderts. Seinen Namen hat er von seiner spezifischen Zubereitung: Quasi im „Express“-Verfahren wird das Wasser mit hohem Druck durch das Kaffeemehl gedrückt – es entsteht ein ganz einzigartiger Kaffeegeschmack mit einzigartigem Aroma.
Nach diversen Weiterentwicklungen kam in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Siebträgermaschine auf den Markt. Sie ist eine bestimmte Art der Espressomaschine und verdankt ihrem Namen dem abnehmbaren Siebträger, in den das Kaffeepulver gefüllt wird.
Klingt erst einmal gar nicht so schwer – aber es sind die richtigen Feineinstellungen, die den guten Espresso ausmachen: Die richtige Röstung, die richtige Menge Kaffee, der richtige Druck beim Tampern, die richtige Extraktionszeit – um nur ein paar zu nennen. Wir geben euch ein paar Tipps mit auf den Weg, damit ihr auch in der Königsdisziplin der Kaffeezubereitung brillieren könnt.
1
Verwende hochwertigen Kaffee
In der Anschaffung ist eine Siebträgermaschine je nach Modell nicht gerade günstig. Doch versucht auf keinen Fall, dieses Geld durch günstigen Kaffee wieder einzusparen. Denn nur der richtige Kaffee aus den richtigen Anbaugebieten unserer Erde mit einer dunklen Röstung hilft euch, einzigartige Aromen zu kreieren.
Durch diese starke Röstung enthält das Kaffeepulver zwar weniger Koffein als ein Filterkaffee, durch die höhere Konzentration (Verhältnis Kaffeemenge zu Wassermenge) wird das aber wieder etwas ausgeglichen.
2
Bohnen frisch mahlen
Für einen guten Espresso mahlt ihr die Bohnen am besten erst kurz vor dem Gebrauch. Daher ist neben einer Siebträgermaschine auch eine gute Kaffeemühle eine der Grundvoraussetzungen für Espresso-Genuss. Da das Wasser mit hohem Druck durch den Kaffee gedrückt wird, sollte er möglichst fein gemahlen sein. Wie fein genau, musst du mit etwas Geduld selbst herausfinden. Wie das geht, zeigen wir dir in den nächsten Schritten.
Unser Rat: Mit einer guten Kaffeemühle kannst du den Mahlgrad einstellen und für künftige Anwendungen abspeichern.
3
Nimm einen doppelten Espresso
Bei Siebträgermaschinen empfehlen wir immer, doppelte Espressi zu machen. Wenn ihr das einfache Espresso-Sieb betrachtet, werdet ihr feststellen, dass es konisch geformt ist. Das macht es nahezu unmöglich, gleichmäßigen Espresso zu extrahieren. Außerdem ist es sehr schwierig, bei einem einfachen Espresso die ideale Extraktionszeit zu erreichen, da nur sehr wenig Kaffeemehl im Siebträger ist. Deshalb empfehlen wir den doppelten Espresso mit genau 17,5 Gramm Kaffeemehl.
4
Die optimale Extraktion: Alles eine Frage der Zeit
Die Extraktionszeit ist der wichtigste Parameter bei der Zubereitung eines Espressos. Nimm dir die Zeit, die perfekte Einstellung deiner Maschine herauszufinden, bevor du das erste Mal Gäste bewirtest – sie werden es dir danken. Das Ziel ist es, die Extraktionszeit auf exakt 28 Sekunden zu trimmen. Wie schafft man das so genau? Das zeigen wir euch in Tipp 6.
5
Das richtige Tampern
Bevor wir den Kaffee extrahieren können, dürfen wir das Tampern nicht vergessen. Hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt – aber das lernt ihr mit der Zeit. Versucht, mit etwa 10-15 Kilogramm Druck den Kaffee mit Hilfe eures Tampers im Siebträger festzupressen. Klopft anschließend zweimal sanft mit dem Siebträger auf den Tisch, damit sich eventuell an die Ränder gepresstes Pulver gleichmäßig verteilen kann.
6
Stoppuhr und Waage
Ihr habt bereits die 17,5 Gramm Kaffee in den Siebträger für einen doppelten Espresso gefüllt, getampert und den Siebträger montiert. Nun stellt ihr eine Waage unter das Glas, in das der Espresso fließen soll. Stellt die Waage auf 0. Dazu legt ihr eine Stoppuhr bereit, manche Waagen bieten beide Funktionen an. Mit der Uhr stoppt ihr die Extraktionszeit – also die Zeit zwischen dem Drücken des Start- und des Stoppknopfs, in der das Wasser durch den Kaffee läuft.
Startet die Extraktion und die Zeit. Ziel ist es, dass am Ende 35 Gramm Espresso in eurem Glas landen. Sobald dieser Wert erreicht ist, stoppt ihr Maschine und Uhr. In einem perfekten Shot beträgt die gestoppte Zeit 28 Sekunden – alles zwischen 23 und 32 Sekunden ist akzeptabel.
Wenn euer Espresso schneller extrahiert hat (<28 Sekunden) dann müsst ihr eure Kaffeemühle feiner einstellen. Hat die Extraktion länger gedauert (>28 Sekunden), dann stellt ihr die Mühle entsprechend gröber ein.
Achtung: Mit jeder Veränderung des Mahlgrads ändert sich auch die Menge an Kaffee, die die Mühle ausgibt. Deshalb müsst ihr hier immer wieder nachwiegen, um am Ende genau 17,5 Gramm zu erhalten.
7
Nicht entmutigen lassen
Wir haben es eingangs gesagt: Die Zubereitung mit der Siebträgermaschine ist die Königsdisziplin und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Doch Übung macht den Meister und wir sind uns sicher, dass ihr es hinbekommt, wenn ihr euch von ersten Fehlversuchen nicht entmutigen lasst. Das Ergebnis ist die Anstrengung wert!
8
Latte Art
Das Sahnehäubchen auf dem Espresso: Latte Art bei Cappuccino und Latte Macchiato. Ob Herz, Blatt oder sogar ein Schwan – mit Latte Art wird dein Kaffee noch einzigartiger. Wenn du es lernen möchtest, empfehlen wir dir unsere Latte Art-Kurse. Schau vorbei – wir freuen uns auf dich!
